Erste Erkentnisse

Die letzten Wochen konnte ich danke dem schönen Wetter viele Fotos machen und auch viel ausprobieren und lesen.

Die Bilder waren einigermassen ok, aber doch fand ich dass gerade die Sterne nicht wirklich schön sind und immer etwas unförmig.

Da ich dieses Phänomen sowohl mit 30s als auch mit 60s oder 120s Belichtungszeit hatte denke ich nicht dass es sich um ein Problem mit der Nachführung handelt. Sonst hätte dies bei 120s Belichtungszeit ja viel ausgeprägter sein müssen als bei 30s. Aber das war es nicht.

Auch mit der Bearbeitung mit PixInsight hatte ich immer wieder meine diversen Probleme. Die Software ist extrem umfangreich und wohl mit abstand die beste Software für die Bearbeitung von Astrophotos. Aber entsprechend komplex, daher habe ich mich für einen Kurs angemeldet im Juni und hoffe dort einiges zu lernen.

Hier nun eine Liste was ich bei meinen Recherchen im Internet herausgefunden habe:

  • Der CMOS Sensor der Atik Horizon ist offenbar nicht in der Lage stabile Bias-Bilder zu erzeugen, d.h. meine Vorgehensweise beim Preprocessing (Bias, Dark, z.T. Flat, Light) war falsch und konnte daher nicht zu optimalen Resultaten führen.
    Bei diesem (und vielen anderen CMOS-Sensoren) muss man mit Flat-Darks anstelle von Bias arbeiten. Diese müssen aber die gleich lange Belichtungszeit haben wie die Flats. Da ich bis jetzt Flats mit Voyager in der Dämmerung gemacht habe hat jedes Bild eine andere Belichtungszeit und ist somit für dieses Vorgehen nicht brauchbar. Ich muss daher die Flats mit dem Flatfield-Generator erzeugen.
  • Celestron 0.63f Reducer. Der Reducer vergrössert das Bildfeld und ebnet es ebenfalls ein bisschen, zudem verkürzt er die notwendige Belichtungszeit um den Faktor 2.5. Was in der Beschreibung leider nicht steht ist, dass der Backfokus sich ebenfalls verschiebt. Anstelle von 13.9cm beträgt der Backfokus nun 10.5cm. Auf den Backfokus hatte ich nicht geachtet sondern lediglich den Steel Drive in etwa auf die Mitte positioniert um möglichst viel Spielraum in beide Richtungen zu haben. Daher war der Chip 12.1cm hinter dem Teleskop, d.h. 1.6cm zu weit hinten. Das führt dazu dass Sterne mit einem sogenannten Koma (sieht ein bisschen aus wie4 ein Komet) abgebildet werden. Also genau der Effekt den ich auf den Bilder beobachte.
  • So wie ich gelesen habe bringen bei CMOS Kameras lange Belichtungszeiten nicht viel, d.h. bei ca. 30s ist das optimale SNR erreicht. Danach steigt zwar das Signal weiter an, das Rauschen aber ebenfalls. Allerdings bin ich nicht sicher ob das lediglich für ungekühlte Kameras (DSLR) gilt und bei gekühlten Kameras durchaus länger belichtet werden kann. Wobei die Atik Horizon auf 2min begrenzt ist. Wenn man länger belichten will muss man das explizit konfigurieren, da dies gemäss Hersteller nicht sinnvoll sei. Allerdings hatte ich beim M82 doch das Gefühl dass das Bild mit 2min Einzelbelichtungen besser war als dajenige mit 30s, obwohl die Gesamtdauer der Belichtung identisch war. Das kann aber auch am falschen Preprocessing liegen. Das werde ich noch herausfinden müssen.

Weiteres Vorgehen:
  • Tests mit dem identischen Equipment aber den Chip der Atik Horizon möglichst nah am korrekten  Backfokus (10.6 cm sollten möglich sein). Das sollte bei der Abbildung der Sterne eine deutliche Verbesserung bringen.
  • Tests ohne Reducer mit korrektem Backfokus
  • Tests ohne Recucer mit korrektem Backfokus und Guiding.
  • Tests mit verschiedenen Gain-Settings und Belichtungszeiten.

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